Bettina Vollath (geb. 1962)

Foto: Siegfried Gallhofer, Copyright: Landtag Steiermark
ERSTE STEIRISCHE LANDTAGSPRÄSIDENTIN

Geboren in Graz, ging sie auch hier zur Schule. Nach der Matura, dem Abiturientenlehrgang an der Handelsakademie sowie einem Studienjahr an der damaligen Universität für Welthandel in Wien wechselte sie wieder nach Graz an die Karl-Franzens-Universität, wo sie nach dem Studium der Rechtswissenschaften 1988 auch promoviert wurde. Nach dem Gerichtsjahr arbeitete sie zwischen 1989 und 1999 —neben der Betreuung ihrer drei Söhne (1989, 1991 und 1995) — in Teilzeit in der Privatwirtschaft. Berufsbegleitend schloss sie eine viersemestrige Ausbildung zur Mediatorin bei der ARGE für Sozialpädagogik in Wien ab. Ab 1999 war sie in zwei Grazer Rechtsanwaltskanzleien tätig und legte 2005 die Rechtsanwaltsprüfung ab.

Im selben Jahr begann sie ihre politische Karriere. Von 2005 bis 2009 hatte Vollath die Funktion der Landesrätin für Bildung, Jugend, Frauen und Familie in der steiermärkischen Landesregierung inne, von 2009 bis 2010 wurde ihr die Verantwortung für Gesundheit, Spitäler und Kultur übertragen. Nach der Landtagswahl 2010 war sie bis 2015 Landesrätin für Finanzen und Integration und Frauen (ab 2013).

Von 2009 bis 2016 war sie Landesvorsitzende des Bundes Sozialdemokratischer Akademikerinnen und Akademiker, Intellektueller, Künstlerinnen und Künstler (BSA) Steiermark, außerdem bekleidet sie unterschiedliche wichtige Parteifunktionen innerhalb der SPÖ auf kommunaler, regionaler sowie nationaler Ebene. Zu ihren größten Erfolgen zählen unter anderem die Etablierung der Schulsozialarbeit in der Steiermark, die steirische Haushaltsreform, die ‚Charta des Zusammenlebens in „Vielfalt“ und die „Frauen- und Gleichstellungsstrategie 2020“. Am 16. Juni 2015 wurde sie zur ersten Präsidentin des Landtages Steiermark gewählt.

Der nächste entscheidende Schritt zur faktischen Gleichstellung von Männern und Frauen wird erst dann vollzogen werden, wenn es gelingt, ausreichend Männer davon zu überzeugen, dass Gleichstellung kein ausschließliches „Frauenthema“ ist, sondern die gesamte Gesellschaft davon profitiert.